Was ist KVP?
Die Abkürzung KVP steht laut
für „kontinuierlicher Verbesserungsprozess“ (im Kanban nennt sich dieser Prozess übrigens Kaizen) und ist keine neue Erfindung, sondern in den Produktionshallen vieler Konzerne schon lange üblich. Aus diesem Grund ist mir der kontinuierliche Verbesserungsprozess in den letzten Monaten auch schon häufiger begegnet. Da ich aber immer wieder vergesse, was genau sich dahinter verbirgt, werden wir heute einen detaillierteren Blick auf diesen Prozess legen.
Kaizen heißt im Japanischen >> Veränderung zum Besseren<<.
Christoph Keese: Silicon Germany. Wie wir die digitale Transformation schaffen, S. 47.
Wer hat KVP erfunden?
Laut business-wissen wurde der kontinuierliche Verbesserungsprozess in der Automobilbranchen – wie könnte es anders sein – von Toyota geprägt. Toyota ist nicht nur der Erfinder eines der erfolgreichsten Hybrid-Autos aller Zeiten, sondern auch der Erfinder vieler Prozesse und Prinzipien wie LEAN und KVP, die im letzten Jahrhundert die Art wie Autos produziert werden, revolutionierten.
Was ist der KVP?
Der Kontinuierliche Verbesserungsprozess (KVP) stellte die Welt der Autoproduktion auf den Kopf, weil er zu einem der ersten Prinzipien in diesem Bereich gehörte, der verstand, dass Mitarbeiter nicht nur Hände, sondern auch Köpfe haben. Köpfe von Menschen, die tagtäglich in den Produktionshallen standen und Details der Produktion kannten, die dem Management oft verborgen blieben. Während das Management seinen Blick auf Kennzahlen richtete und regelmäßig sicherstellte, dass in den Produktionshallen die richtige Technik zur Verfügung stand, hatten die Mitarbeiter den Blick in der Produktion. Sie waren es, die sich täglich darüber ärgerten, dass in der Produktion zwar die richtigen Maschinen standen, aber nicht immer an der optimalen Stelle und dadurch viel Rennerei verursachten.
Doch in den meisten Unternehmen wurde dieses Mitarbeiterwissen lange Zeit nicht genutzt. Ein Mitarbeiter war ein Mitarbeiter und kein Manager, er sollte arbeiten und nicht denken, und daher behielten die meisten Mitarbeiter diese Dinge für sich, oder sie wurden von ihren Vorgesetzten ignoriert. Schließlich war ein Manager viel höher qualifiziert als ein Mitarbeiter und wusste schon allein aus diesem Grunde alles besser.
Toyota war lange Zeit ein Unternehmen, dessen Produkte auch aufgrund dieser Management-Mitarbeiter-Perspektive unter extremen Qualitätsproblemen litt. Diese Qualitätsprobleme waren irgendwann so problematisch, dass sich der Konzern mit ihnen auseinandersetzte und eine Reihe von Prinzipien und Prozessen umsetzte, um diese Probleme in den Griff zu bekommen. Der Kontinuierliche Verbesserungsprozess war einer dieser Prozesse, der dafür sorgte, dass es nicht lange dauerte und Toyota Autos produzierte, die den Slogan „nichts ist unmöglich“ wirklich verdienten. Dank des Kontinuierlichen Verbesserungsprozesses sind alle Mitarbeiter jeden Tag dazu angehalten, ihren Vorgesetzten Verbesserungspotenziale, die sie erkannt haben, mitzuteilen und die Vorgesetzten werden dazu angehalten, diese Vorschläge anzuhören und – wenn sinnvoll – umzusetzen.
Dank des Kontinuierlichen Verbesserungsprozesses fand Toyota viele kleine Verbesserungen, die auch heute noch regelmäßig dazu führen, dass die Autos von Toyota ihren Nutzern jeden Tag viel Freude bereiten.
Fazit
Wahrscheinlich kann ich mir nicht merken, was der KVP ist, weil ich ihn für selbstverständlich halte und noch nie in meinem Leben in einem Betrieb gearbeitet habe, in dem das früher übliche Top-Down-Prinzip (ich Chef, du nix) gelebt wird. Auf der anderen Seite ist mir vor Kurzem der Begriff „Sachbearbeiter-Schabe“ begegnet, der ausdrückt, dass ein Sachbearbeiter in einem Unternehmen so viel zu melden hat wie eine Schabe in einer Küche, nämlich nichts. Ähnlich wie die Küchenschabe überlebt die Sachbearbeiter-Schabe nur, wenn sie sich ruhig und unauffällig verhält.
Die kleine Sachbearbeiter-Schaben-Episode hat mir bewusst gemacht, dass die alte Top-Down-Welt für viele Mitarbeiter noch immer traurige Realität ist. Ich bin der festen Überzeugung, dass diese Top-Down-Welt, wie im Falle von Toyota, mehr Probleme als Lösungen erschafft. Und an dieser Stelle interessiert es mich natürlich brennend, was Du darüber denkst, bzw. was Du in Deinem Arbeitsleben diesbezüglich erlebt hast.
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Das Buch, das diesen Beitrag inspiriert hat, habe ich als Rezensionsexemplar vom Verlag erhalten. Das bedeutet, ich habe das Buch kostenlos zur Verfügung gestellt bekommen, um darüber zu schreiben.
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In
Jürgen Kurz, Patrick Kurz, Marcel Miller: Erfolgreich digital zusammen arbeiten. Effiziente Teamarbeit mit Microsoft 365, S. 34.
bin ich über die Information gestolpert, dass Kaizen noch eine weitere Bedeutung hat:
„Eine Seminarteilnehmerin, die als Hobby Kampfsport betreibt hat uns mal erklärt, dass Kaizen neben der Bezeichnung der ständigen Verbesserung auch „große Zusammenkunft“ bedeutet.“