Was ist laut Oliver Kahn die Grundlage für Topleistung?
Ich hätte nicht gedacht, dass ich mal über einen deutschen Fußballer schreibe. Doch was Oliver Kahn über Topleistung zu sagen hat, ist wirklich spannend und ich freue mich heute sehr darüber seine Gedanken, dank
Bertold Ulsamer: Alles ist machbar und 25 andere fatale Irrtürmer im Business: Denkfallen unter die Lupe genommen
mit Dir zu teilen.
Olivers Grundlage für Topleistung ist…
… Angst. Denn Angst ist für Oliver Kahn ein Gefühl, dass seine Konzentration schärft. Laut eigener Aussage ist Olivers typische Angstreaktion Flucht. – Ich hätte ihn als Angreifer eingeschätzt, aber dazu gleich mehr. –
Olivers Fluchtreaktion bei Angst hilft ihm nach seiner Einschätzung dabei eine außergewöhnliche Reaktion zu zeigen. Diese außergewöhnliche Reaktion(sgeschwindigkeit) nutzt Oliver, um als Torwart im Moment des Abschusses in Sekundenschnelle an die Stelle zu gelangen an der er das Eintreffen des Balls erwartet.
Wovor hat Oliver Kahn bitte Angst?
Du wirst es sicherlich schon erraten haben: Oliver hat keine Angst vor dem Ball. Hätte er Angst vor dem Ball, würde er ja (wie ich es an seiner Stelle tun würde) vor dem Ball weglaufen. So wenig Ahnung ich vom Fußball habe, so weiß selbst ich, dass das kein erfolgsversprechendes Verhaltensmuster für einen Torwart wäre. 😉
Olivers Angst ist also nicht die Angst vor dem Ball, sondern die Angst vor dem Versagen. Ja, Du hast richtig gelesen, ein Spitzensportler wie Oliver Kahn sagt, dass er Angst vor dem Versagen hat.
Denn die Sache ist die: da sind 22 Menschen auf dem Spielfeld und 2 haben die Verantwortung den Kasten leer zu halten: Die Torwärter. Jeder Torwart weiß um seine Verantwortung. Oliver weiß, dass jeder Ball in seinem Kasten ein Ball zu viel ist. Er weiß, dass seine Performance über Sieg und Niederlage auf dem Feld entscheidet.
Doch so groß der Druck auf diesen Mann bei jedem Spiel ist, er nimmt diesen Druck und die daraus resultierende Angst nicht als Feind, sondern als Freund wahr.
Wie wir Dinge wahrnehmen
„Ich habe diese Ängste für mich quasi als Antrieb, als Motor benutzt, das Ganze positiv gesehen.“
Oliver Kahn
Oliver nimmt seine Angst als bewusst etwas Gutes wahr und kann sie daher für sich nutzen. Wie Oliver haben auch wir die Wahl, wie wir mit unseren Ängsten umgehen. Wir können vor ihnen weglaufen oder sie nutzen.
Ich für meinen Teil habe entschieden meine Ängste zu nutzen. Das gelingt mir nicht immer, aber es gelingt mir mit den Jahren immer besser. Wenn ich auf die vergangenen Jahre zurückblicke, habe ich inzwischen das Gefühl, dass die Momente in denen ich mich meinen Ängsten stellte, zu den Besten meines Lebens gehören. Und nun zurück zu dem Star unserer Geschichte:
Vorhin habe ich geschrieben, dass ich Oliver Kahn nicht als Fluchtmenschen, sondern als Angreifer einschätze. Doch wie komme ich zu dieser Aussage?
3 Grundlegende Angstreaktionen
Angst ist für jeden Menschen etwas ganz Individuelles. Jeder Mensch hat Ängste, aber nicht jeder Mensch hat die gleichen Ängste. So hat der eine Angst vor Spinnen und der andere hat Angst vor vielen Menschen zu sprechen.
Doch so unterschiedliche unsere Ängste auch sind, so ähnlich sind unsere Angstreaktionen. Denn wenn wir Angst haben, gibt es 3 grundlegende Verhaltensmuster:
- Angriff
- Totstellen
- Flucht
Wie wir auf Angst reagieren steuern wir nicht bewusst, sondern unser Reptiliengehirn. In einem bedrohlichen Szenario übernimmt es unseren Körper und sorgt für eine blitzschnelle Reaktion. Viele Menschen haben ein bevorzugtes Reaktionsmuster.
Seit dem ich mein bevorzugtes Reaktionsmuster kenne (Flucht) kann ich mit meinen Angstreaktionen viel besser umgehen. Wenn alles in mir schreit „Lauf“ bin ich früher diesem Instinkt unreflektiert gefolgt.
Doch die Sache mit der Flucht ist die: während Wegrennen ein klasse Verhaltensmuster ist, wenn ein Säbelzahntiger hinter Dir her ist, ist Wegrennen in einer Konfliktsituation ehr kontraproduktiv. Höre ich heute diesen Ruf in mir, zwinge ich mich innezuhalten und schaue mir an, ob Weglaufen die best mögliche Reaktion ist und oft genug ist sie es nicht. 😉
Und wenn ich erkannt habe, dass ein anderes Reaktionsmuster besser ist, wende ich es (im Idealfall) an. Auch hier ist es meistens so, dass das Ergebnis meiner Handlung dann besser ist, als wenn ich meinem ursprünglichen Fluchtimpuls gefolgt wäre.
Was Oliver Kahn angeht, schätze ich ihn für den Angriffstypen ein. Ich kann einfach nicht glauben, dass jemand der als typische Angst-Reaktion Flucht hat freiwillig ins Tor geht und sich mit schnellen harten Bällen beschießen lässt.
Doch was meinst Du: Ist Oliver Kahn ein Flucht- oder Angriffstyp?
Und mit dieser schönen Frage endet dieser Beitrag und ich wünsche Dir einen fantastischen Start in diesen absolut herrlichen Frühlingstag.
UPDATE: Der Angstlotse Mario Hauff, hat die Frage in seinem großartigen Blog-Beitrag unter https://www.angstlotse.de/2019/06/11/oliver-kahn-und-die-angst-macht-angst-wirklich-erfolgreich/ beantwortet.
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