Weißt Du was Misogynie und Misandrie sind?
Mir sind diese beiden Begriffe noch nie begegnet, und ich habe ein wenig Respekt davor, Ihrer Bedeutung heute nachzugehen, weil ich irgendwie damit rechne, dass mich ihre Bedeutung genau so überrascht, wie das Buch
Elizabeth Day: How to fail. Warum wir erst durch Scheitern richtig stark werden
in dem mir diese Begriffe begegnet sind. Die Autorin des Buches hat einen Podcast, bei dem Menschen über ihr Scheitern erzählen. Die hier erzählten Geschichten zeigen, dass auch die erfolgreichsten Menschen mit schöner Regelmäßigkeit vor Wände laufen, und das Scheitern etwas ganz Normales ist. Doch die Sache ist die: Ich dachte die Autorin interviewt spannende Menschen, also Unternehmer und Co.. Immerhin war die Autorin lange Zeit Feature-Autorin beim Observer und wenn ich Feature lese, denke ich automatisch an Technik und Co..
Ich wusste nicht, dass die Autorin hauptsächlich Promis interviewte und dass nicht nur beim Observer, sondern auch beim Podcast. Somit ist das Buch, von dem ich erwartet habe, dass es ein Business Buch ist, eher eine Autobiographie des Scheiterns der Autorin mit vielen Frauenthemen, worauf ich seelisch moralisch nicht vorbereitet war. Daher bin ich gerade hin und hergerissen zwischen der Neugier, was sich hinter Misogynie und Misandrie verbirgt und der Befürchtung, dass ich es gar nicht wissen möchte. Doch was wäre ein Leben ohne Risiko und Abenteuer? Richtig: Langweilig. Also nehme ich nun all meinen Mut zusammen und starte mit einer wilden Bedeutungsspekulation.
Wilde Bedeutungsspekulation
Wenn ich Misogynie und Misandrie höre, verorte ich die beiden Begriffe in der antiken Sagenwelt, und somit lautet meine heutige und kurze Bedeutungsspekulation, dass die beiden die Schwestern der Medusa – die Tante, die mit ihren Schlangenhaaren Menschen zu Stein werden ließ – sind. Ob wir mit dieser völlig an den Haaren herbeigezogenen Spekulation der wahren Bedeutung annährend nah kommen, verrät uns jetzt das Lexikon.
Was das Lexikon sagt
Zu meiner großen Freude habe ich zu beiden Begriffen Lexikon-Einträge gefunden:
Misogynie, die; [griech. misogynía, zu: misogýnes, misogyn]: 1. (Med., Psych.): krankhafter Hass von Männern gegenüber Frauen. 2. (bildungsspr.) Frauen entgegengebrachte Verachtung, Geringschätzung: Frauenfeindlichkeit.
Das Zeit Lexikon. Mit dem Besten aus der Zeit, Band 18, S. 1566.
Misandrie, die; – [griech. misandría, zu: misos, (miso-, Miso-) u. aner (Gen.: andrós) = Mann] (Med., Psych.): krankhafter Hass von Frauen gegenüber Männern.
Das Zeit Lexikon. Mit dem Besten aus der Zeit, Band 18, S. 1565.
Als ich die beiden Einträge gelesen habe, fragte ich mich: Und wie heißen die, die einfach Menschen hasse, egal ob diese Männlein oder Weiblein sind? Und was soll ich sagen, auch auf diese Frage schenkt uns unser Lexikon die Antwort:
Misanthrop, der; -en, -en [griech. misánthropos, zu: misos (miso-, Miso-) u. ánthropos = Mensch] (bildungsspr.): Menschenhass.
Das Zeit Lexikon. Mit dem Besten aus der Zeit, Band 18, S. 1565.
Fazit
An dieser Stelle fühle ich mich in meinen Befürchtungen bestätigt. Und was meine Bedeutungsspekulation angeht, habe ich – wie erwartet – voll danebengelegen. Obwohl ich finde, dass die Geschichte Potential hat, wenn wir aus den beiden Schwestern einen Bruder namens Misogynie machen und eine Schwester namens Misandrie.
Unserer Autorin wurde von Kritikern vorgeworfen, den Unterschied zwischen Misogynie und Misandrie nicht zu kennen. Also habe ich gerade meine grauen Zellen bemüht und eine kleine Eselsbrücke gebaut:
- In Misogynie steckt die Silbe „gyn“, mit der das Wort Gynäkologe (einem Menschen, der sich um die Gesundheit von Frauen kümmert) beginnt; hier geht es also um den Hass gegen Frauen.
- In Misandrie steckt die Silbe „andr“, die sich mit einem angehängten „as“ in Andreas verwandelt; somit geht es hier um den Hass von Männern.
Ich weiß nicht, wie es Dir geht, aber ich öffne jetzt meine geistige Mülltonne und nehme aufgrund ihrer negativen Bedeutung keinen der drei Begriffe in meinen aktiven Wortschatz auf. Ich werde allerdings daran arbeiten, dass ich den Misanthrop (Menschenfeind) und den Philanthrop (Menschenfreund) in Zukunft nicht mehr verwechsle.
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