Hast Du eine Antwort auf die Frage nach dem Sinn des Lebens?

Heute geht es um eine Frage, die mich schon lange piekst, weil ich einfach keine gute Antwort auf sie finde. Das liegt auch daran, dass die Frage relativ neu ist. Antike Autoren wie Aristoteles oder Epiktet haben sich mit der Frage nicht auseinandergesetzt. Die Frage nach dem Sinn des Lebens tauchte 1834 das erste Mal auf und wurde von dem mir unbekannten Thomas Carlyle gestellt. Das bedeutet, dass sich Antworten auf diese Frage mit hoher Wahrscheinlichkeit nur in Büchern finden lassen, die nach diesem Datum erschienen sind. Bücher wie das folgende von

Das mit dem Sinn des Lebens ist doch ganz einfach. Schau, das möchte ich machen.

Andreas Kissenbeck: Wenn Alles aus Nichts ist, wozu dann Schokolade. Ein neuer Blick auf Mensch und Kosmos

Ich habe das Buch auf der Leipziger Buchmesse eingesammelt, weil es den Begriff Schokolade im Titel trägt, und ich eine hoffnungslose Naschkatze bin. Womit ich nicht gerechnet habe, ist, dass Andreas zu Beginn seines Buches einen großen Mörser nimmt und alles, was im Kosmos existiert, erst einmal zu Staub zermalmt, um es dann im Verlauf der Buches wieder Stück für Stück zusammenzusetzen. Beim Zusammensetzen streift er auch die Frage nach dem Sinn des Lebens.

„Das Block-Maxiversum enthält stetig alle Geschichten. Auch Ihre Geschichte ist dabei und sie wird durch die sich in der Zeit wandelnde Gegenwart erzählt. Der Sinn des Lebens besteht darin, dass Sie diese Geschichte erleben. Es ist der Sinn eines erlebten Teil des »Alles« zu sein, dass sich einerseits entfaltet und andererseits schon ist.“

S. 150.

Als ich diese Antwort gelesen habe, war ich schockverliebt. Im Verlauf dieses Beitrages möchte ich herausfinden, warum mir die Antwort so sehr gefällt.

Was bitte ist ein Maxiversum?

Obwohl ich das Buch gelesen habe, habe ich mir nicht gemerkt, was ein Maxiversum ist. Da das Buch in seiner ersten Auflage kein Schlagwortverzeichnis besitzt, musste ich eine Weile suchen, bis ich die Definition des Begriffes gefunden habe:

Im Maxiversum gibt es kein entweder oder.

„Das Maxiversum enthält alle Möglichkeiten.“

S. 130.

Für Menschen, die das Buch nicht gelesen haben, ergibt diese Antwort wahrscheinlich wenig Sinn. Selbst für mich als Leserin dieses Buches ist die Antwort nicht leicht zu verdauen. Ich vermute mal, dass ich das Buch noch ein-, zweimal lesen müsste, bevor ich wirklich das Konzept Maxiversum bzw. Block-Maxiversum wirklich begreife. 

Für den Moment habe ich nur begriffen, dass in einem solchen Universum alles, was passieren kann, auch passiert. Du bist also nicht Bäcker oder Rockstar, Du bist beides und das gleichzeitig. Aber nicht nur das, Du bist auch Nobelpreisträger und Tiefseetaucher und alles andere, was Du sein könntest. Wie genau das funktionieren soll und ob es Dich in diesem Block-Maxiversum nur einmal oder unzählige Male gibt habe ich dagegen nicht verstanden. 

Da mir die Sache mit dem Maxiversum zu kompliziert ist, habe ich das, was unser Autor schreibt, für mich wie folgt interpretiert: Du kannst in einem Universum, in dem alles möglich ist, alles sein was Du willst, denn Du hast es in der Hand, Deine eigene Geschichte zu schreiben. 

Wie kann Geschichten erleben der Sinn des Lebens sein?

Kommen wir nun zum Teil des Zitates, den ich verstanden habe. Der Sinn meines Lebens ist es, meine Geschichte zu erleben und der Sinn Deines Lebens ist es, Deine Geschichte zu erleben.

Popcorn essende Sonne
Komm, lass uns unsere Geschichten schreiben und erleben.

Ja verdammt, genau das ist der Sinn unseres Lebens. Wir haben keine Kontrolle darüber, ob und wann wir geboren werden. Ich zum Beispiel bin auf dieser Welt, weil unfassbar viele Zufälle zusammengekommen sind, die dazu geführt haben, dass sich meine Eltern auf einer Geschäftsreise kennenlernten. Die Chancen dafür standen echt nicht gut, und dennoch ist es passiert, und darum sitze ich heute hier.

Wir haben auch keine Kontrolle darüber, wie wir aufwachsen. In unserer Kindheit sind wir von unserem Umfeld abhängig und haben wenig bis keinen Einfluss darauf, was passiert.

Doch dann werden wir erwachsen und treffen eigene Entscheidungen, und genau in diesem Moment erhalten wir die Kontrolle über unser Leben und können beginnen, unser Leben zu erleben. Und das ist der Knackpunkt. Erwachsensein schenkt uns nicht die Möglichkeit, von einem Tag auf den anderen einfach alles sein zu können, was wir sein wollen. Doch es gibt uns die Möglichkeit, unser Leben aktiv zu erleben.

Wir können vielleicht nicht von jetzt auf gleich der schnellste Mensch der Welt oder Astronaut werden. Doch wir können uns entscheiden, unser Leben aktiv zu erleben, statt es einfach nur zu leben. Das ist ein gigantische Unterschied.

In dem Moment, in dem wir Erwachsenwerden, erhalten wir endlich all die Freiheiten, von denen wir als Kind immer geträumt haben. Wir können so lange aufbleiben, wie wir wollen und können endlich selbst entscheiden, wo wir leben. Die Freude über die Freiheiten währt oft nur kurz, denn schnell realisieren wir, dass wir Geld brauchen, um dort zu leben, wo wir leben wollen. Geld bekommen die meisten Menschen nur wenn sie arbeiten und das bedeutet, dass sie auch ohne Eltern nicht so lange aufbleiben können, wie sie wollen.

Ich habe keine Wahl. Ich muss den Job behalten, wenn ich meine Miete zahlen will.

In dieser Situation haben wir nun die Wahl, ob wir unser Leben einfach nur leben oder in vollen Zügen erleben. Menschen, die ihr Leben einfach nur leben, fügen sich der Situation. Sie suchen sich einen Job, mit dem sie die Miete zahlen. Sie gehen rechtzeitig zu Bett, um morgens rechtzeitig bei der Arbeit zu sein. Sie tun alles, was sie tun müssen, damit das Leben funktioniert. Sie sind unglücklich in ihrem Job und nehmen hin, dass das nun einmal so ist. Schließlich geht es ja darum, Geld zu verdienen und nicht darum, Spaß zu haben.

Anders ist es bei Menschen, die ihr Leben erleben. Sie suchen sich auch eine Wohnung und einen Job. Da sie ihr Leben nicht nur leben, sondern erleben wollen, geben sie sich nicht mit einem Job zufrieden, der sie unglücklich macht. Menschen, die ihr Leben erleben, schauen sich ihr Leben an und überlegen, wie sie ihr Leben zu einem Erlebnis machen können. Manch einer dieser Menschen schafft es, die Wahrnehmung auf den eigenen Job zu verändern und so glücklich zu werden. Ein anderer findet einen anderen Job, der ihn glücklicher macht. Und wenn der neue Job nicht glücklich macht, geht die Suche halt weiter.

Ein Mensch, der sein Leben lebt, ist ein passiver Teil seiner eigenen Lebensgeschichte. Er gibt seinen Eltern, seinem Chef, seinem Partnern, seinen Kinder, seinen Freunden, der Regierung usw. die Schuld an all den Dingen, die in seinem Leben nicht so laufen, wie er es gern hätte.

Ein Mensch, der sein Leben erlebt, ist ein aktiver Teil seiner eigenen Lebensgeschichte. Er gibt niemandem die Schuld an den Umständen, sondern schaut, wie er aus dem, was ist, das Beste machen kann.

Der Sinn meines Lebens ist es Geschichten zu erzählen

Ein Männchen mit vier Armen wirbelt 8 Bücher durch die Luft.
Komm, lass uns in eine andere Welt eintauchen.

Geschichten waren schon immer ein fester Bestandteil meines Lebens. Als Kind habe ich Bücher gelesen und bin so immer mal wieder erfolgreich vor meinem eigenen fremdbestimmten Leben geflüchtet.

Dann wurde ich erwachsen und habe begonnen, mein Leben zu Leben. Ich war der festen Überzeugung, dass ich einen bestimmten Karriereweg einschlagen muss, weil man das nun mal so macht. Damals habe ich mein Leben gelebt. Das hat für mich mehr schlecht als recht funktioniert, denn ich hatte immer das Gefühl, nicht gut genug zu sein, weil andere besser waren.

Heute erlebe ich mein Leben. Was man nun mal so macht, ist mir egal. Karriere machen ist mir egal. Ich möchte zufrieden sein. Ich möchte in einer Welt leben, in der zufriedene Menschen leben und ich glaube, dass Geschichten ein extrem wichtiger Schlüssel zur Zufriedenheit sind. Denn die Geschichten, die wir uns gegenseitig erzählen und die wir erleben, gestalten unser Leben.

Wenn wir jeden Tag Nachrichten sehen, dann sind das Geschichten, die wir sehen. Geschichten von Kriegen, Geschichten von korrupten Politikern, Geschichten von Verbrechen und Unfällen. Diese Geschichten haben Einfluss auf unser Leben. Sie geben uns das Gefühl, dass unsere Welt schlecht ist.

Warte, ich geh nur noch schnell die Welt retten.

Ich habe 2014 aufgehört, Nachrichten zu sehen. Damals hatte ich das Gefühl, dass es nichts bringt, wenn ich mir all das Leid anschaue und nichts dagegen tue. Etwas später habe ich angefangen, Bücher zu lesen. In diesen Büchern sind mir andere Geschichten begegnet. Positive Geschichten, Geschichten von Menschen, die unsere Welt gestaltet haben. Geschichten von Menschen, die unsere Welt gestaltet haben, obwohl sie wirklich schlechte Voraussetzungen dafür hatte. Geschichten von Menschen, die über sich hinausgewachsen sind.

Diese Geschichten haben mein Leben zum Positiven hin verändert. Sie haben mir die Augen geöffnet. Sie waren die Wegbereiter dafür, dass ich mein Leben nicht mehr nur lebe, sondern erlebe. Weil ich erlebt habe, welch positiven Einfluss positive Geschichten auf mein Leben hatten, bin der festen Überzeugung, dass positive Geschichten nicht nur mein Leben, sondern auch das Leben der Menschen in meinem Umfeld verändern können. 

Dieser Blog enthält viele dieser positiven Geschichten aus den Büchern, die ich gelesen habe. Ich weiß, dass nicht jeder die Zeit hat, ein Buch zu lesen. Meine Blogbeiträge haben das Ziel, auch diesen Menschen die Geschichten zugänglich zu machen. Da ich jeden Werktag einen Beitrag schreibe, haben sich meine Schreibfähigkeiten in den letzten Jahren massiv verbessert. Sie sind inzwischen so gut, dass ich Texte für Webseiten erstellt habe, die nicht mir gehören. Texte, die positive Geschichten erzählen, die es noch nicht in ein Buch geschafft haben.

Das alles hat dazu geführt, dass ich für mich erkannt habe, dass der Sinn meines Lebens darin besteht, Geschichten zu erzählen, die es Menschen ermöglichen, ihr Leben nicht nur zu leben, sondern zu erleben. Ich möchte Geschichten erzählen, die Möglichkeiten aufzeigen und inspirieren.

Was ist Deine Antwort auf den Sinn des Lebens?

Damit ich großartige Geschichten schreiben kann, brauche ich Menschen, die erzählenswerte Geschichten erleben. Erzählenswerte Geschichten sind all jene Geschichten, die vom Erleben des eigenen Lebens handeln. Eine Geschichte, in der jemand für sich herausfindet, wie er mit der Demenz eines geliebten Menschen umgeht, ist genauso erzählenswert wie eine Geschichte von jemandem, der es geschafft hat, ein Team erfolgreich zu leiten oder den Hunger in der Welt zu beseitigen. 

Aus diesem Grund bin ich neugierig: Welche Geschichten hast Du erlebt? Welche Geschichten haben Dich inspiriert. Oder globaler gefragt: Wie lautet Deine Antwort auf den Sinn des Lebens?

25. Juni 2025
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Buchcover Andreas Kissenbeck Wenn Alles aus Nichts ist, wozu dann Schokolade
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Das Buch, das diesen Beitrag inspiriert hat, habe ich als Rezensionsexemplar vom Verlag erhalten. Das bedeutet, ich habe das Buch kostenlos zur Verfügung gestellt bekommen, um darüber zu schreiben.

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9,4 min readCategories: Bücher, Wissen

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Buchcover Andreas Kissenbeck Wenn Alles aus Nichts ist, wozu dann Schokolade

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25. Juni 2025
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  1. Ralf Haase 27. Juni 2025 at 10:23 - Reply

    Liebe Maria,

    ich danke Dir für diesen persönlichen und gründlich reflektierten Text. Dein Beitrag lebt von der Kraft der Erzählung und von einer spürbaren Lust, große Fragen nicht nur abstrakt, sondern lebensnah zu durchdringen. Das gefällt mir, weil es eine Brücke schlägt zwischen Philosophie und Alltag.

    Ich möchte dennoch einige Gedanken zur Diskussion stellen, weil ich glaube, dass der Weg, den Du einschlägst, auch Schattenzonen birgt, die wir im Blick behalten sollten.

    Zunächst beeindruckt mich Deine Begeisterung für die Antwort von Andreas Kissenbeck. Sein Konzept des Block-Maxiversums klingt faszinierend, birgt jedoch eine radikale Determinismus-Falle. Wenn „alle Geschichten bereits enthalten sind“ und sich lediglich „die Gegenwart durch die Zeit wandelt“, dann stellt sich für mich die Frage, inwiefern es noch sinnvoll ist, von aktiver Gestaltung oder bewusster Entscheidung zu sprechen. Dein Text steht hier in einem gewissen Spannungsverhältnis zu Kissenbecks Modell. Du betonst stark die Freiheit des Individuums, das sein Leben aktiv erlebt, statt es nur zu leben. Doch wenn das Block-Maxiversum alle Möglichkeiten schon enthält, ist diese Freiheit womöglich eine Illusion.

    Du scheinst diese Spannung intuitiv zu lösen, indem Du das Modell eher metaphorisch verstehst: Es gäbe im Maxiversum unendliche Möglichkeiten, zwischen denen man wählen könne. Aber das ist eine andere Aussage als die Block-Universum-Theorie, in der alles bereits festgeschrieben ist. Hier fände ich es spannend, ob Du für Dich eine klare Position findest: Glaubst Du an ein freies Gestalten der eigenen Geschichte, oder sind wir in einer deterministischen Struktur gefangen?

    Ein zweiter Punkt betrifft die starke Gegenüberstellung von „Leben“ versus „Erleben“. Ich stimme Dir zu, dass es einen qualitativen Unterschied gibt zwischen einem fremdbestimmten Dahintreiben und einem bewussten, reflektierten Gestalten des eigenen Weges. Doch die Kategorie des „Erlebens“ kann auch in eine Falle führen. Wer immer erleben will, könnte permanent das Gefühl haben, sein Leben genüge nicht. Gerade unsere Gegenwart ist geprägt von einer Art Erlebniszwang. Der Soziologe Hartmut Rosa beschreibt dies als „Steigerungslogik“, die uns glauben lässt, dass wir nur dann wirklich leben, wenn wir unser Leben maximal intensiv gestalten. In dieser Logik kann das schlichte, stille Leben schnell abgewertet werden.

    Ich frage mich daher: Ist ein Leben, das „einfach nur gelebt“ wird, wirklich weniger wert? Oder könnte es Formen von Glück geben, die jenseits der Idee stehen, alles zum Erlebnis machen zu müssen? Vielleicht liegt auch im Gewöhnlichen, im Routinehaften, ein Sinn, den wir oft unterschätzen.

    Drittens finde ich Deine Fokussierung auf „positive Geschichten“ nachvollziehbar. Geschichten haben eine enorme Wirkkraft auf unsere Wahrnehmung der Welt. Doch wenn Du Dich entscheidest, keine Nachrichten mehr zu konsumieren, um Dich nicht mit Leid zu belasten, stellt sich die Frage, ob Du damit nicht auch einen Teil der Wirklichkeit ausblendest, der zum Menschsein dazugehört. Positivität kann inspirieren, aber sie kann auch die Komplexität der Welt vereinfachen. Wie gehst Du mit dem Vorwurf um, dass selektive Wahrnehmung eine Art Realitätsflucht sein könnte? Oder siehst Du das als legitime Selbstfürsorge?

    Zuletzt Deine Frage nach dem Sinn des Lebens. Ich teile die Skepsis gegenüber einer einheitlichen, allgemeingültigen Antwort. Vielleicht liegt der Sinn tatsächlich eher in Prozessen als in finalen Zielen. Für mich persönlich wäre eine mögliche Antwort: Der Sinn des Lebens liegt darin, sich selbst und andere immer wieder neu zu verstehen, in Beziehung zu treten und die eigene Haltung in einem endlosen Dialog mit der Welt zu überprüfen. Geschichten können dabei Wegweiser sein, aber sie sind nicht der Sinn selbst.

    Mich interessiert: Wie würdest Du Deinen Gedanken über das Geschichten-Erzählen gegen die Einwände verteidigen, dass Geschichten manchmal auch Illusionen schaffen, dass sie narrative Filter sind, die die Wirklichkeit verzerren? Und gibt es für Dich einen Wert im „einfachen“ Leben ohne großen narrativen Überbau?

    Ich danke Dir für Deinen Impuls, über all das nachzudenken. Dein Text hat mich auf produktive Weise herausgefordert.

    Herzliche Grüße
    Ralf Haase

    • Maria Steinberg 27. Juni 2025 at 15:41 - Reply

      Hallo Ralf,

      tausend Dank für deine ausführlichen Kommentar. Zu Deinen Fragen:

      Ich glaube daran, dass wir unsere Geschichten gestalten können. Das Einzige, was für mich festgeschrieben ist, ist der Tod und selbst auf dessen Eintreten kann ich in einem gewissen Rahmen Einfluss nehmen. (Wenn ich immer mit geschlossenen Augen über die Straße laufe, kommt er halt früher.)

      Zum zweiten Punkt: Ich kenne Menschen, die sich getrieben fühlen und gehöre nicht dazu. Allerdings fühle ich mich diesen Menschen gegenüber oft hilflos, weil ich keine Ahnung habe, wie ich ihnen helfen könnte. Ich glaube, dass sich auch Stille erleben lässt. Ich glaube, dass auch Nein sagen eine Art Gestaltung ist. Ich für meinen Teil führe ein unfassbar langweiliges Leben und genieße es. Ich bin halt nerdi und möchte lernen und beim Lernen gibt es meiner Erfahrung nach kein Neid, denn es wird beim Teilen einfach mehr. Ich habe mich bewusst für ein ruhiges Leben entschieden und genieße es in vollen Zügen. Ich feiere es jedes Mal, wenn Du einen Beitrag von mir kommentierst. Beim Lesen denke ich immer wieder mal „Ach schau mal, der Ralf kann meine wirren Gedanken völlig klar und logisch in Worte fassen.“. Ich mag das total, dass wir so unterschiedlich ticken und dank ähnlicher Grundwerte oder Motivationen oder was immer uns da verbindet Dinge zustande bringen, die mehr sind, als jeder von uns hätte allein erschaffen können.

      Zum dritten Punkt: Ich habe 31 Jahre lang Nachrichten geschaut und keinen Krieg beendet, ein Kind vor dem Hungern gerettet oder irgendein anderes hier thematisiertes Problem gefixt. Ich mache halt gern Sachen, die was bringen und Nachrichtenschauen hat mir nix gebracht. Die Nachrichten zu ignorieren, schenkt mir Fokus und schafft Abstand. Ich habe so Zeit mich mit spannenden Fragen zu beschäftigen. Mir ist ein Dieselskandal völlig hupe. Ich will wissen, wie wir es schaffen Mobilität als Grundrecht herzustellen. Spoileralarm: Ich glaub die braucht keinen Diesel. Für mich zeigen Nachrichten nur Symptome. Ich möchte wissen, wo die Ursachen sind und diese fixen. Daher lese ich Bücher. Ich möchte nicht wissen, wer grad Krieg führt, ich möchte wissen, warum Menschen Kriege führen, weil ich wissen möchte, wie wir mit dem Nonsens endlich aufhören können.

      Dein vorletzter Absatz überfordert mich intellektuell. 🙈 Lass uns das gern mal in einem Telefonat durchgehen.

      Ich hoffe Du kannst mit den Antworten etwas anfangen. Wenn nicht, freue ich mich über weitere Fragen von Dir.

      Ich wünsche Dir ein fantastisches Wochenende.

      Viele Grüße

      Maria

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