Können wir im Schlaf gezielt Erinnerungen speichern?

Ich schlafe nicht, ich speichere.

„Ja, man kann!“ schreibt

Albrecht Vorster: Warum wir schlafen. Weshalb unsere Beine manchmal keinen Schlaf finden, auch Schnecken sich schlau schlummern und andere faszinierende Erkenntnisse über den unbekannten Teil unseres Lebens. Mit Illustrationen von Nadine Roßa, S 44.

Zu meiner großen Freude erklärt unser Autor auch, wie wir dieses Kunststück zu Wege bringen, und warum dies möglich ist.

Wie lassen sich Erinnerungen im Schlaf verfestigen?

Diese Frage motivierte die Schlafforscher Jan Born und Björn Rasch zu einem Experiment (Bezahlschranke), mit dem sie gezielt den Dialog zwischen Hippocampus (der Teil in unserem Gehirn, der wichtig für Erinnerungen ist) und der Hirnrinde (die sich aus unserem Riechhirn entwickelt hat) während des Tiefschlafes stimulierten.

Kannst Du mir beim Lernen helfen?

Bei diesem Experiment wurden Probanden in zwei Gruppen aufgeteilt. Beide Gruppen hatten de Aufgabe, etwas auswendig zu lernen. Während des Lernens sorgten unsere Forscher dafür, dass die Probanden einem zarten Rosenduft ausgesetzt waren. Im zweiten Teil des Experiments durften alle Teilnehmer schlafen. Die eine Gruppe wurde während ihrer Tiefschlafphase erneut dem zarten Rosenduft ausgesetzt, die andere nicht.

Die Gruppe, die beim Schlaf dem Duft ausgesetzt war, war beim Wiederholen der Lernaufgabe 10 Prozent erfolgreicher als die Kontrollgruppe. Der Grund für diesen Effekt liegt darin, dass Düfte Erinnerungen auslösen.

Es gibt einen, möglicherweise zwei Haken und vielleicht eine Lösung

Och, den Geruch kenne ich schon.

Unser Autor stellt die Frage, ob die Ergebnisse dieses Experimentes nun nicht ein guter Grund dafür wären, beim Lernen von Vokabeln eine Duftkerze brennen zu lassen. In seinen Augen macht dies aus zwei Gründen jedoch nur wenig Sinn:

  1. Der dadurch zu erzielende zusätzliche Lernerfolg ist mit 10 Prozent sehr gering.
  2. Das Ganze funktioniert nur, wenn der Duft in der Tiefschlafphase wahrgenommen wird. Wenn der Duft die ganze Nacht präsent ist, nimmt unser Gehirn ihn nach wenigen Minuten nicht mehr wahr.

Als ich diese Gründe unseres Autors las, dachte ich im ersten Moment: Ja, stimmt, das hat wenig Sinn. Doch im zweiten Moment dachte ich: „Warte, die Technologie für die Tiefschlafphase ist doch inzwischen auch für Laien in Form einer Smartwatch oder eines Fitnesstrackers erschwinglich, oder? Dies ließe sich doch via Smart-Home mit einem Duftspender verbinden, oder?“

Nun gut, um das Ganze umzusetzen, braucht man natürlich technisches Geschick und Geduld. Zum einen muss die richtige Smartwatch gefunden werden, die Tiefschlafphasen vernünftig tracken kann. Zum anderen benötigen wir einen Duftspender, der sich via Smart-Home steuern lässt. Wobei dies vielleicht leichter ist als gedacht, weil wir ja einfach einen normalen elektrischen Duftspender an eine Steckdose anschließen könnten, die im Smart-Home integriert ist. Der nächste Schritt wäre dann, dafür zu sorgen, dass das Smart-Home den Duftspender auslöst, sobald die Smartwatch misst, dass die Tiefschlafphase begonnen hat. Tada, schon hätten wir eine Schlaf-Erinnerungs-Fördermaschine erschaffen.

Fazit

Ich träum von Dir, wenn ich Kirschen rieche.

Auch wenn die Erfolge, die sich mit der Tiefschlaf-Duft-Kombination erreichen lassen, nicht unendlich groß sind, denke ich doch, dass die Erkenntnisse des heutigen Beitrages spannend sind. Wer weiß, vielleicht lassen sich mit „Duft-im-Schlaf“ andere Dinge erreichen. Vielleicht ist es möglich, mit einem Duft im Tiefschlaf dafür zu sorgen, dass wir angenehmer und ruhiger träumen, wenn wir Düfte nutzen, die wir mit positiven Erinnerungen verbinden.

Ich weiß nicht, ob Düfte für einen ruhigeren Schlaf sorgen können, und ob jemand in der Lage ist, die Schlaf-Erinnerungs-Fördermaschine zu bauen. Aber ich bin mir sicher, eines Tages wird ein Forscher ein entsprechendes Experiment machen und ein ambitionierter Smart-Home-Fan eine solche Maschine bauen. Die Frage ist nur, wann wird das sein? Und wer wird das sein? Solltest Du eine dieser beiden Personen sein, freue ich mich über Deine Berichte.

Update 31.08.2022

Der Autor des Buches hat diesen Beitrag gelesen und Ihn auf LinkedIn kommentiert. Diesen Kommentar möchte ich Dir natürlich nicht vorenthalten:

„Liebe Maria, eine nette Idee mit der Maschine. Der Haken ist: Smartwatches können keine Schlafstadien messen. Das geht nur wenn Elektroden am Kopf befestigt werden. Sie berechnen lediglich am Morgen in der Cloude aus den Bewegungsdaten und Pulsdaten die Wahrscheinlichkeit mit der du in einem gewissen Schlafstadium warst. Sie können also nur rückblickend messen aber nicht live dem Duftstpender sagen, dass du gerade jetzt im Tiefschlaf bist. Am effektivsten ist wirklich auf ausreichend, regelmäßig Schlaf ohne Alkohol zu achten und eine Stunde vor dem Schlaf alle elektronischen Geräte auszuschalten. Damit pimpen wir den Schlaf um ein Vielfaches stärker! und mit der 7Schläfer App gibt es bereits ein Schlaf Trainingsprogramm zum Dowload. Günstiger als ein Duftspender mit Smartwatch dafür mit Erfolgsgarantie!“

Albrecht Vorster via LinkedIn
29. August 2022
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