Weißt Du, was FTEs sind?

Ich weiß, dass Abkürzungen im Alltag Zeit sparen und dass jede Organisation ihre eigenen Abkürzungen hat, um die interne Kommunikation zu beschleunigen. Ein FYI tippt sich einfach schneller als die ausgeschriebene Version „For Your Information“, mit der zum Ausdruck gebracht wird, dass es sich bei einer Nachricht oder E-Mail nur um eine Information für den Empfänger handelt, und der Empfänger nichts tun muss.

Schön, dass die anderen Zeit sparen, aber ich verstehe kein Wort.

Das Problem an solchen Abkürzungen ist, dass nicht alle Menschen außerhalb der eignen Organisation wissen, wofür eine solche Abkürzung steht. In

René Esteban: Do Epic Stuff! Führung nach dem Ende des Change-Management,

ist mir heute so eine Abkürzung begegnet. René spricht in seinem Buch mit Martin Sock, der im Unternehmen BASF (der Chemie-Konzern, der für mich gedanklich noch immer ein Kassetten-Hersteller ist) die Aufgabe hat, 120.000 Mitarbeitende für die digitale Transformation zu begeistern. Martin berichtet, wie er mit Hilfe von Veranstaltungen wie Barcamps und Hackathons dieses Ziel erreicht. Martin ist bewusst, dass manch ein Leser des Buches glaubt, dass das, was Martin macht, im Unternehmen des Lesers nicht möglich ist. Wortwörtlich heißt es in Renés Buch:

„Jetzt kann ich mir allerdings auch Leser und Leserinnen vorstellen, die sagen.: Klingt ja alles toll und ganz einfach. Aber meine Situation ist komplett anders. Ich habe ein Riesenprojekt vor der Nase und bekomme nur sieben FTEs dafür. Brauchen würde ich aber mindestens 50 Vollzeitäquivalente an Workforce. Wie soll ich das bitteschön hinbekommen? Am besten nehme ich dieses Mandat gar nicht erst an.“

S. 133.
Sorry, das ist zu wenig für das Projekt.

Da ich die Abkürzung FTE nicht kenne und zudem nicht weiß, was genau 50 Vollzeitäquivalente an Workforce sind, verstehe ich nur, dass der Leser ein Projekt ablehnen möchte, weil er aus seiner Sicht nicht genug Ressourcen dafür bekommt. Woran genau es dem imaginären Leser mangelt und was er stattdessen gern hätte, wird uns nun hoffentlich unser großartiges Internet verraten.

Was das Internet sagt

Die Webseite hrworks.de verrät uns, was er mit unserer heutigen Abkürzung auf sich hat. Die Abkürzung FTE steht für Full Time Equivalent, zu deutsch Vollzeitäquivalent. Sie ist eine gebräuchliche Abkürzung im Personalwesen.

„Ein VZÄ oder FTE von 1,0 repräsentiert die Arbeitszeit eines Mitarbeiters, der eine Vollzeitstelle innehat und somit eine Arbeitszeit von über 30 bis zu 40 Stunden pro Woche erfüllt.“

Was Martin uns sagen möchte

Martins imaginärer Leser beschwert sich also darüber, dass er für ein Projekt lediglich 210 bis 280 Wochenstunden bekommt, er bräuchte aus seiner Sicht aber 1.500 bis 2.000 Wochenstunden, um das Projekt erfolgreich stemmen zu können.

Fazit

Weil ich bisher nur in Start-Ups und kleineren Unternehmen ohne große Personalabteilungen gearbeitet habe, kannte ich die Abkürzung bis jetzt nicht. René, der laut seinem LinkedIn Profil volle 15 Jahre in einem Konzern gearbeitet hat, und Martin, der bereits seit 15 Jahren in einem Konzern arbeitet, sind mit dem Begriff bestens vertraut. Ich vermute, dass den beiden der Begriff so vertraut ist, dass sie nicht auf dem Schirm haben, dass ein Leser diesen nicht kennt.

Ich für meinen Teil freue mich nun einfach, wieder etwas gelernt zu haben. Ich bin gespannt, ob ich das heute gewonnene Wissen je wieder brauchen werde.

24. Mai 2024
Lesedauer & Kategorie
3 minBücher
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Das Buch, das diesen Beitrag inspiriert hat, habe ich als Rezensionsexemplar vom Verlag erhalten. Das bedeutet, ich habe das Buch kostenlos zur Verfügung gestellt bekommen, um darüber zu schreiben.

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24. Mai 2024
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