Weißt Du, woher der Begriff Simultankontrast kommt?
Ist Dir schon einmal aufgefallen, dass die meisten Bilder auf dieser Webseite ein und dieselbe Farbe haben? Das liegt nicht daran, dass diese Farbe meine Lieblingsfarbe ist, sondern daran, dass ich kein besonders gutes Gefühl für Farben habe. Es fällt mir extrem schwer, Farben so zu kombinieren, dass die Kombination gut aussieht. Warum das so ist, weiß ich nicht, aber möglicherweise ist der Simultankontrast ein Grund für meine Unfähigkeit.

Der Autor
widmet dem Simultankontrast ein kleines Unterkapitel, in dem er den Simultankontrast wie folgt erklärt:
„Dieselbe Farbe wirkt vor einem dunklen Hintergrund heller und vor einem hellen Hintergrund dunkler, auch der Farbton verändert sich. Ein heller Hintergrund lässt eine Farbe in den Vordergrund rücken, ein dunkler Hintergrund nimmt sie zurück. Ein Hintergrund in einer warmen Farbe lässt ein Farbton kühler wirken, ein kühler Hintergrund lässt den gleichen Farbton wärmer wirken etc.“
S. 397.
Dieses YouTube Video zeigt in den ersten 60 Sekunden, wie so ein Simultankontrast ausschaut.
Was Martin uns in seinem Buch nicht verrät, ist, woher der Begriff Simultankontrast kommt. Um diese Wissenslücke zu füllen, greife ich nun zum Lexikon.
Was das Lexikon sagt
Ich habe fest damit gerechnet, dass unser Lexikon heute einen passenden Eintrag für uns bereithält. Doch dem ist nicht so. Dennoch enthält es einen Eintrag, der unsere Frage nach der Herkunft unseres Begriffes beantwortet.

si|mul|tan (Adj.) [mlat. simultaneus, zu lat. simul = zugleich, zusammen, zu: similis = ähnlich] (Fachspr., bildungsspr.): gleichzeitig: zwei -e Prozesse; er spielte s. gegen 12 Gegner Schach; s. ablaufen, geschehen, erfolgen; s. (während der zu übersetzende Text gesprochen wird) dolmetschen, übersetzen.
Das Zeit Lexikon. Mit dem Besten aus der Zeit, Band 19, S. 2125.
Simultan hat einen lateinischen Ursprung und bedeutet gleichzeitig. Bei einem Simultankontrast geht es also darum, dass ein und die gleiche Farbe nur durch die Kontrastfarbe, auf der sie sich befindet, zu ein und derselben Zeit warm, kalt, hell oder dunkel wahrgenommen wird.
Ich weiß, dass der Simultankontrast funktioniert. Ich weiß, dass ich das gleiche Grau nicht gleich wahrnehme. Auf einem dunklem Untergrund erscheint es mir heller zu sein als auf einem hellen Untergrund. Was ich bis heute nicht verstehe, ist, warum das so ist. Ich bin gespannt, ob das Internet diese Frage beantworten kann.
Was das Internet sagt
Auf seiner Webseite erklärt der Künstler Martin Mißfeldt sehr ausführlich, was es mit dem Simultankontrast auf sich hat. Er verrät uns, dass die Zapfen und Stäbchen (die uns schon in diesem und diesem Beitrag begegnet sind) in unseren Augen dafür verantwortlich sind, dass der Simultankontrast funktioniert:
„Dies liegt daran, dass das menschliche Auge die Helligkeit von Farben in Relation zu ihrer Umgebung wahrnimmt. […] Das Auge verstärkt den Unterschied zwischen zwei Farben. […] Wenn wir Farben betrachten, reagieren in unseren Augen die Fotorezeptoren, die sich dicht gedrängt auf der Netzhaut (Retina) befinden, auf die unterschiedlichen Wellenlängen des Lichts. Diese Fotorezeptoren sind die sogenannten Zapfen und Stäbchen, wobei die Zapfen für die Farbwahrnehmung verantwortlich sind. Aber: bevor diese Informationen über den Sehnerv an das Gehirn weitergeleitet werden, wo sie weiterverarbeitet und interpretiert werden, werden sie innerhalb der Netzhaut durch verschiedene „Schichten“ geleitet und dabei gebündelt und verstärkt.“
Der Künstler Martin geht noch detaillierter auf das Warum ein, daher empfehle ich Dir seinen Beitrag zu lesen, wenn Du Dich für die Details interessierst.
Fazit
Dank der vielen Beispielbilder und Übungen zum Simultankontrast, die mir im Verlauf meiner heutigen Recherche begegnet sind, habe ich heute viel mehr über den Simultankontrast gelernt als nur seine Herkunft. Ich habe bemerkt, dass ich immer in der Lage bin, einen Hell-Dunkel-Simultankontrast wahrzunehmen, Farbveränderungen in Richtung bunt nehme ich dagegen in den meisten Fällen gar nicht wahr und auch die Sache mit dem Warm-Kalt-Kontrast entgeht mir in vielen Fällen. Daher bin ich an dieser Stelle neugierig. Kannst Du alle Beispiele zum Simultankontrast auf dieser Webseite wahrnehmen?
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Das Buch, das diesen Beitrag inspiriert hat, habe ich als Rezensionsexemplar vom Verlag erhalten. Das bedeutet, ich habe das Buch kostenlos zur Verfügung gestellt bekommen, um darüber zu schreiben.
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